daran hat vor einem Jahr niemand geglaubt

„Zartes Pflänzchen angewachsen“

 

Zu ihrer ersten Jahreshauptversammlung hat am Sonnabend die im vergangenen Jahr neu gegründete Feuerwehr Sülzetal Süd in das Bürgerhaus Bahrendorf eingeladen.

Zu ihrer ersten Jahreshauptversammlung hat am Sonnabend die im vergangenen Jahr neu gegründete Feuerwehr Sülzetal Süd in das Bürgerhaus Bahrendorf eingeladen.

 

Von Dirk Halfas Bahrendorf l

 

„Es gab viele Hürden, aber auch viele Wege zum Überspringen. Bis jetzt haben wir erst mal alles richtig gemacht“, meinte eingangs der Veranstaltung Wehrleiter Andreas Hauer rückblickend auf das halbe Jahr. Bei der Gründung am 1. Juli vergangenen Jahres besiegelten die bisherigen Ortsfeuerwehren Altenweddingen, Bahrendorf und Stemmern ihren Zusammenschluss.

Dies war damals kein einfacher Schritt, viele Emotionen spielten eine Rolle, manche Kameraden wollten lieber eigenständig bleiben.

Die Personalsituation der Freiwilligen Feuerwehren sah aber nicht rosig aus, und gerade in der tageskritischen Zeit hatte man nicht die gegebene Verfügbarkeit von Einsatzkräften.

 

„Ich sage der Feuerwehr Sülzetal Süd herzlichen Dank. Wir hatten vorher noch Bedenken gehabt, aber das Zusammenwachsen hat begonnen. Das noch nicht alles klappt, war doch klar“, sagte der zur Versammlung eingeladene stellvertretende Sülzetal-Bürgermeister René Kellner. Dem schloss sich auch der Gemeindewehrleiter der Gemeinde Sülzetal Marco Dahlke an. „Wir haben im vergangenen Sommer ein zartes Pflänzchen im Sülzetal gepflanzt, das jetzt wächst. Zahlreiche neue Anwärter wollen in der neuen Feuerwehr mitmachen. Das wird eine schlagkräftige Truppe sein, die sich für Leben und Gesundheit der Bevölkerung einsetzt“, meinte Dahlke und versprach, dass die Feuerwehr mit der neuesten Technik ausgerüstet wird.

 

Derzeit hat die Feuerwehr Sülzetal Süd insgesamt 111 Mitglieder, davon 32 aktive, 72 in der Alters- und Ehrenabteilung und fünf in der Jugendfeuerwehr. „Die Aktiven machen nur 29 Prozent der Gesamtfeuerwehr aus, andersherum wäre es besser“, gab Wehrleiter Andreas Hauer zu Bedenken.

Er bemängelte, dass sich viele Kameraden nach dem Zusammenschluss in die Alters- und Ehrenabteilungen zurückgezogen hätten, obwohl sie bei weitem noch nicht 65 seien.

„Vielleicht überlegt sich mancher, doch wieder aktiv zu werden“, regte Hauer an. Auch die herkunftsbezogene Zusammensetzung gefällt dem Wehrleiter noch nicht so ganz. 25 aktive Kameraden kommen demnach aus Altenweddingen, fünf aus Bahrendorf und zwei aus Stemmern, letztere nur noch auf dem Papier.

 

„Mit 78 Prozent ist das eindeutig ein zu hoher Anteil an Altenweddingern. Wir haben mit Sülzetal Süd flächenmäßig ein Riesengebiet abzudecken. Ein Kamerad aus Altenweddingen findet nicht unbedingt einen verschneiten Hydranten in Stemmern“, sagte Wehrleiter Hauer und fügte hinzu:

„Feuerwehr ist kein Kindergarten und kein Zuckerspiel. Es ist genug Gefahrenpotenzial in unserem Gebiet vorhanden, da brauchen wir Ortskundige aus allen Ortsteilen.“

 

Bei einer Höchstfrist von 12 Minuten um am Einsatzort tätig zu sein, frage hinterher keiner, ob man aus Bahrendorf, Altenweddingen oder Stemmern komme. Noch relativ harmlos verliefen die ersten Einsätze der neuen Feuerwehr. Die Kameraden rückten aus zum Brand eines Strohballens, zur Tragehilfe, zum Beseitigen einer Ölspur und zu zwei Containerbränden.

Bei einem Fahrzeugbrand arbeitete sie mit der Feuerwehr Unseburg zusammen, da das Auto direkt in der Mitte der Kreisgrenze zum Salzlandkreis stand und außerdem die 1600 Liter Löschwasser der Feuerwehr Sülzetal Süd nicht ausreichten. Hinzu kamen diverse Brandsicherheitswachen bei Osterfeuern und Veranstaltungen.

 

Zum Abschluss der ersten Jahreshauptversammlung zeichneten der stellvertretende Bürgermeister René Kellner und Gemeindewehrleiter Marco Dahlke noch Kameraden aus oder beförderten sie. So erhielten unter anderem Ingo Ksander und Martin Kaufhold eine Urkunde und eine Ehrennadel für ihr 40-jähriges Dienstjubiläum.

Der Kamerad Karl-Friedrich Dockter wurde vom Oberfeuerwehrmann zum Hauptfeuerwehrmann befördert und Robert Buchert erhielt die Schulterstücke eines Löschmeisters.

 

Eine gute Nachricht gab René Kellner den Kameraden mit auf den Weg. So werde noch in diesem Jahr mit dem Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses am Altenweddinger Ortsausgang in Richtung Bahrendorf begonnen. Die Kosten dafür belaufen sich auf 1,3 Millionen Euro. „In dieser Woche wird die Gemeinde Sülzetal einen Fördermittelantrag beim Innenministerium stellen. Welche genaue Summe das einbringt, kann ich noch nicht sagen. Aber auch ohne Fördermittel wird der Bau durchgeführt“, so Kellner.


Kommentar

 

Ich möchte mich an dieser Stelle bei der Lokalredaktion der Volksstimme und bei Dirk Halfas für die freundliche Unterstützung bedanken, denn wie Ihr unschwer erkennen könnt, habe ich den Bericht zur Jahreshauptversammlung 1:1 übernommen.

Denn besser kann man die Stimmung, auf dieser ersten gemeinsamen Hauptversammlung der Feuerwehr Sülzetal Süd, nicht rüberbringen.

 

Vor einem Jahr haben nicht einmal die größten Optimisten daran geglaubt, dass sich die Kameraden aus Stemmern, Bahrendorf und Altenweddingen vor der Fertigstellung des neuen Feuerwehrhauses, an einen Tisch setzen würden.

Doch allen Unkenrufen zum Trotz, hat die Feuerwehr Sülzetal Süd ihren Dienst aufgenommen. Das funktionierte aber nur, weil die Kameraden ganz eng mit dem Ordnungsamt zusammenarbeiten.

 

Dem Ordnungsamtsleiter Rene Kellner ist es zu verdanken, dass es einige Kameraden geschafft haben, über ihren eigenen Schatten zu springen und nun steht Sülzetal Süd.

Zwar steht sie im Moment noch „etwas wackelig auf den jungen Beinen“, da sich ein großer Teil der dienstfähigen Einsatzkräfte in die A&E Abteilung abgemeldet hat.

Hier ist nun die Gemeindewehrleitung gefragt, um diese Kameraden zur Rückkehr in die Ensatzabteilung zu bewegen…… .


Wer andere anerkennt, hat etwas zu bieten

Die Feuerwehren haben etwas zu bieten, nämlich eine verlässliche, gut funktionierende Organisation und Kameradschaft, in der man sich umeinander kümmert und wertschätzt.


Mit kameradschaftlichem Gruß

eti