Wenn der Wald zur - GRÜNEN - Zeitbombe wird

Der Deutsche Landkreistag hat sich anlässlich des Waldgipfels im September 2019 bei Bundesministerin Julia Klöckner für effektive Maßnahmen zum Schutz des Waldes ausgesprochen.

 

Präsident Landrat Reinhard Sager sagte: „Extreme Dürre, Borkenkäferbefall und Waldbrände sind ein großer Stresstest für den deutschen Wald und haben den Beständen bereits erhebliche Schäden zugefügt. Wir müssen mit unserem Wald als wichtige natürliche Ressource gut umgehen, zerstörte Flächen neu bewalden und die Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel stärken. Hierzu bilden die heute vorgestellten Eckpunkte eine gute Grundlage. Allerdings bedarf es auch einer gesicherten Finanzierung.“

 

Die Waldbrände des Jahres 2018 verursachten in Brandenburg massive Waldverluste und Schäden. Von insgesamt 489 Waldbränden, die auf einer Fläche von 1.655 Hektar wüteten, entfielen rund 90 % (1.460 Hektar) auf 11 Großbrände. Betroffen waren Waldbesitzer aller Eigentumsformen.

Sager betonte, dass der Wald ein sehr mächtiges Instrument in dem Bestreben um eine Reduktion von CO2 sei.

 

„Diese natürliche Regulierungsfunktion des Waldes für unser Klima müssen wir uns immer wieder vor Augen führen und mit den Beständen entsprechend umgehen.“

Vor diesem Hintergrund gehe das Eckpunktepapier klar in die richtige Richtung.

„Wichtig sind konkrete Finanzzusagen. In der Moritzburger Erklärung hatten fünf Landesforstminister Mittel bis zu 800 Mio. € in den nächsten vier Jahren gefordert. Das ist auch die Größenordnung, die wir für notwendig erachten.

 

“ Denn besonders wichtig sei in der aktuellen Krisensituation eine schnelle und reibungslose Entfernung von Käferschadholz aus den Wäldern. „Dafür brauchen die kommunalen und privaten Waldbesitzer zusätzliches Geld von Bund und Ländern“, so Sager.

Darüber hinaus brauche es praxistaugliche Ausnahmen von Arbeitszeitvorschriften, von Sonn- und Feiertagsregelungen (Lärm, Lkw-Fahrten etc.) sowie von Vorschriften des Transportrechts (z. B. Aufhebung 44-Tonnen-Regelung), so der DLT-Präsident.

 

Als weiterer Schritt müssten Präventionsmaßnahmen ergriffen werden, um den Schädlingsbefall zu reduzieren.

„Außerdem gilt es, die erforderliche Infrastruktur zu überprüfen und wenn erforderlich zu verbessern. Das betrifft etwa das Waldwegenetz und im besonderen Masse die Ausrüstung der Feuerwehr.”

 

Im Harz ist die Gefahr von Waldbränden derzeit besonders hoch.

Einen Grund dafür sehen manche in der Umweltpolitik in Sachsen-Anhalt darin, dass in den teilweise schwer zugänglichen Wäldern des Mittelgebirges tonnenweise durch Dürren und Schädlinge abgestorbenes Holz liegt. Naturschützer befürworten das und fordern, den Wald sich selbst zu überlassen. Kritiker warnen hingegen, dass das Totholz Waldbrände begünstige. Unstrittig ist hingegen die erhöhte Gefahr durch die geringen Niederschläge. Meteorologen warnen bereits vor dem nächsten Dürre-Sommer. 


HFS - für eine stabile Löschwasserversorgung über lange Wege

Im Kampf gegen den großen Waldbrand, im Jahr 2018 südlich von Potsdam, waren auch Magdeburger Feuerwehrleute im Einsatz. Zehn Kollegen wurden auf Bitten des Landes Brandenburg mit dem Hytrans Fire System (HFS) der BF in Marsch gesetzt. Gemeinsam mit den Kollegen aus Braunschweig sollte über Langewegestrecke Wasser aus dem 4,4 km entfernten Schwielowsee zum betroffenen Waldgebiet bei Beelitz gefördert werden. Die zu lösende Aufgabe bestand in aller erster Linie im Aufbau einer stabilen Wasserversorgung vor Ort


Der Einsatzbericht

In der Nähe des Autobahndreiecks Potsdam war am Donnerstagnachmittag ein Waldbrand ausgebrochen. Aus Sicherheitsgründen wurden die Autobahn 9 und Teile des Berliner Rings zwischenzeitlich gesperrt. Autofahrer mussten Staus und Umwege in Kauf nehmen. Zwischenzeitlich überlegten die Behörden, den kleinen Ort Fichtenwalde, einen Ortsteil von Beelitz, zu räumen. Am Freitag setzten die Brandbekämpfer auch Hubschrauber und Wasserwerfer ein. Rund 250 Helfer waren im Einsatz. Die Magdeburger Feuerwehr rechnete damit, dass ihre Verstärkung bis Sonntag gebraucht wird.

4,5 Mio Liter Löschwasser gefördert

Am Freitagvormittag, 27.7.2018, erreichte die Leitstelle der Feuerwehr Braunschweig ein Amtshilfegesuch der Feuerwehr aus dem Landkreis Potsdam-Mittelmark.

 

Aufgrund eines Waldbrandes mit ca. 90 Hektar Ausdehnung hat das Land Brandenburg über das Innenministerium des Landes Niedersachsen u. a. eine Wasserförderkomponente der Feuerwehr Braunschweig zur Unterstützung angefordert.

Diese wurde in Braunschweig um 13:00 Uhr in Marsch gesetzt.

 

Gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr Magdeburg haben die Einsatzkräfte aus Braunschweig über eine Strecke von 4,4 km die sogenannten F-Schläuche verlegt.

Über diese Langewegestrecke wurden rund 3.500 Liter Wasser pro Minute gefördert.

 

Diese Leitung war die einzig stabile und störungsfreie Wasserversorgung für das Einsatzgebiet. Alle dort befindlichen Einsatzabschnitte wurden bis heute morgen um 10:00 Uhr über diese Leitung versorgt.

 

Insgesamt wurden 4,5 Millionen Liter Wasser gefördert, davon wurden mit 2 Millionen Liter Wasser die Tanklöschfahrzeuge und der Löschpanzer befüllt, die weiteren 2 Millionen Liter Wasser wurden an die weiteren Einsatzabschnitte übergeben. Insgesamt wurde der Löschpanzer vierzig Mal befüllt mit 11.000 Liter Wasser und insgesamt 210 Tanklöschfahrzeuge. 

Hytrans Fire System - Leistungsmaximierung durch Verbund