Haftstrafen für Störer am "Husarenhof"

Urteil nach Behinderung der Feuerwehr an Flüchtlingsheim

Am 21. Februar stand in Bautzen der als Flüchtlingsheim vorgesehene "Husarenhof" in Flammen. Und Schaulustige sollen versucht haben, die Feuerwehr beim Löschen zu behindern.

mdr Sachsenspiegel

Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden hat nach dem Brandanschlag auf die geplante Asylunterkunft am Husarenhof in Bautzen erste Anklagen beim Amtsgericht Bautzen erhoben.

Die Anklage richtet sich gegen drei junge Männer aus Bautzen und Umgebung, wie ein Sprecher der Ermittlungsbehörde MDR SACHSEN sagte.

 

Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vor. Sie sollen Polizisten während der Löscharbeiten behindert haben. Zurzeit läuft das Eröffnungsverfahren, das heißt, die Tatverdächtigen können sich zu den Vorwürfen äußern. Danach entscheidet das Amtsgericht, ob sich die Angeklagten vor Gericht verantworten müssen. Wenn die jungen Männer keine Wiederholungstäter sind, werden solche Straftaten meist mit einer Geldstrafe geahndet.

 

Bundesweites Entsetzen

 

Während des Brandes in der Nacht zum 21. Februar in dem als Asylbewerberheim vorgesehenen Areal hatten teils betrunkene Schaulustige ihre Freude über das Feuer zum Ausdruck gebracht und versucht, die Löscharbeiten zu behindern. Das hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt. Das für extremistische Straftaten in Sachsen zuständige Operative Abwehrzentrum hatte zügig die Ermittlungen aufgenommen.

 

Die Kriminalisten gehen von Brandstiftung aus. Sie fanden Spuren von Brandbeschleuniger im Gebäude. Der Oberbürgermeister von Bautzen, Alexander Ahrens, schließt einen fremdenfeindlichen Hintergrund für Brandstiftung nicht aus. Der parteilose Kommunalpolitiker sagte bei einem Vor-Ort-Termin, er sei schockiert, dass so etwas in Bautzen möglich sei. Der bei einem Feuer stark beschädigte "Husarenhof" wird unterdessen keine Unterkunft für Flüchtlinge werden. Wie das Landratsamt Bautzen unlängst mitteilte, sind die Schäden in dem Gebäudekomplex zu groß. "Nach dem Dachstuhlbrand ist ein Großteil der Gebäude derzeit nicht nutzbar", heißt es in einer Mitteilung. Eine Teilnutzung sei für den Landkreis Bautzen unwirtschaftlich.