Feuerkrebs - die unterschätzte Gefahr im Einsatz

Anders als noch vor 20 Jahren, als Omas Wohnzimmereinrichtung in Eiche rustikal gebrannt hat, sind es bei den modernen Feuern heute Möbel und Einrichtungsgegenstände, die überwiegend aus Bau- und Kunststoffverbindungen bestehen, die nicht nur ein verändertes Brandverlaufsverhalten besitzen, sondern zusätzlich noch giftiger und krebserregender geworden sind. Dass dadurch um bis zu 30 Prozent erhöhte Krebsrisiko, wird nicht zuletzt von den Medien als Feuerkrebs bezeichnet.

IARC stuft Feuerwehrarbeit als krebserregend ein Lyon (Frankreich) –

 

Die International Agency for Research on Cancer (IARC), die Internationale Agentur für Krebsforschung, hat jetzt die Arbeit von Feuerwehrmännern und – frauen als krebserregend in der höchsten Kategorie eingestuft. Eine Festlegung mit Gewicht: Bei der IARC handelt es sich um eine eine Einrichtung der Weltgesundheitsorganisation WHO.

 

Bislang galten die Feuerwehrtätigkeiten lediglich als “möglicherweise für den Menschen krebserregend” (Stufe 2b), nun als “bekanntermaßen krebserregend für den Menschen” (Stufe 1a). Bei der deutschen Organisation Feuerkrebs, die sich seit Jahren unter anderem für die Anerkennung bestimmter Krebsarten als Berufskrankheit einsetzt, wird diese Höherstufung entsprechend begrüßt. Die Kategorie 2a “wahrscheinlich krebserregend für den Menschen” sei damit übersprungen worden. Auch wenn die Folgen der neuen Einstufungen noch nicht im Detail abzusehen sind, ist es nicht ausgeschlossen, dass politische Entscheidungen, Gesetze und Verordnungen zu dem Thema durch die gewichtige Einschätzung beeinflusst werden. Das könnte möglicherweise auch Versorgungsleistungen für Betroffene umfassen.

 

Quelle Feuerwehrmagazin